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So funktioniert ein Kopfhörer

Die meisten Hersteller von Kopfhörern sind in den vergangenen Jahren dazu übergegangen, bereits nach ein oder zwei Jahren bei den Kopfhörermodellen einen Nachfolger anzubieten. Allerdings halten sich verglichen mit Tablets und Smartphones die technischen Neuerungen jedoch in Grenzen. Lediglich Nuancen werden oftmals nur verbessert. Der Grund hierfür ist, dass bei einem Kopfhörer die Funktionsweise seit über hundert Jahren nahezu gleich ist. Außerdem sind die Möglichkeiten, in ein Gerät zusätzliche Features zu packen, begrenzt. Doch viele Verbraucher stellen sich die Frage, wie ein Kopfhörer funktioniert und wie es zu preislichen Unterschieden von mehreren hundert Euro kommt. Die Antworten darauf finden Sie in diesem Ratgeber.

Bei Kopfhörern kommt es auf die Größe an

Abhängig von der jeweiligen Bauart kommen heutzutage im normalen Endkundenbereich nahezu ausschließlich Kopfhörer mit elektrodynamischer Bauweise und mit BA-Schallwandler zum Einsatz. An dieser Stelle seien Highend-Modelle, die elektrostatisch arbeiten, ausgeklammert. Die Technologie für BA-Schallwandler wird bei In-Ears (die Kopfhörer sitzen bei diesen Geräten direkt im Ohr) verwendet.

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BA bedeutet Balanced Armature. Ein oder mehrere der Permanentmagnete befinden sich bei solchen Kopfhörern im Gehäuse von jedem Ohrhörer, wobei ein Anker in deren Inneren frei gelagert ist. Zunächst wird die ebenso verbaute Spule mit Strom versorgt. Im ausgewogenen, also „balanced“, Magnetfeld von dem Permanentmagneten ändert sich die Position des magnetischen Ankers. An die Membran wird diese veränderte Position direkt weitergegeben. Daraufhin werden dann Schallwellen erzeugt.

Vorteilhaft an dieser Bauweise ist, dass schon mit sehr wenig Strömen die Membran schwingen kann. Besonders bei mobilen Geräten wie Smartphone oder iPod macht sich dieser Einsatz positiv bemerkbar. Die sehr geringe Bassleistung ist allerdings nachteilig. Darum besitzen die Ohrenstöpsel von In-Ears Gummihüllen, damit Außenschall ferngehalten wird.

Auch dieser Kopfhörerkategorie können Sie Ear-Buds zuordnen. Diese hängen Sie einfach ins Ohr. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind die Geräte, die dem iPhone beiliegen. Bei Ear-Buds ist die Wiedergabe von tiefen Frequenzen aufgrund der fehlenden Abschirmung verglichen mit geschlossenen In-Ears um einiges geringer. Doch gerade das Gefühl, von der Außenwelt abgeschottet zu sein, ist nicht jedermanns Sache. Daher greifen viele Kunden bevorzugt zu den Ear-Buds. Die komplette Abdichtung ist allerdings auch bei In-Ears nicht immer garantiert, weil jedes Ohr eine andere Formung aufweist. Solchen Geräten legen die meisten Hersteller deshalb zum Auswechseln bis zu drei verschiedene Ohrstöpsel bei.

Tipp! Größere Kopfhörermodelle sind On-Ears (liegen auf der Ohrmuschel auf) und Over-Ears (umschließen die Ohren komplett). Elektrodynamisch werden bei diesen Modellen die Schallwellen erzeugt. Diese Geräte ähneln aufgrund der Bauart besonders Lautsprechern, wobei die Komponenten natürlich deutlich verkleinert sind.

Eine Ringspule ist an der Rückseite von der Schallmembran befestigt und diese schwebt im Feld von einem Dauermagneten. Wenn die Ringspule mit Strom versorgt wird, dann ändert sie im Magnetfeld ihre Position und entsprechend beginnt dann die Membran zu schwingen, wodurch Schallwellen erzeugt werden.

Vor- und Nachteile eines hochwertigen Kopfhörers

  • hoher Tragekomfort
  • satter Sound
  • Einstellungsmöglichkeiten direkt am Kopfhörer oder Kabel
  • das Kabel von kabelgebundenen Kopfhörern kann bei einer falschen Aufrolltechnik brechen

Preiswerte Kopfhörer oder Highend-Kopfhörer?

Bei allen Kopfhörern, ganz gleich, welcher Bauart, besteht die Membran meist aus Kunststoff oder Zellulose. Gelegentlich wird auch nichtmagnetisches Metall wie Aluminium verwendet und auch Papier kommt mitunter zum Einsatz.

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Kriterium Hinweise
Material Wenn die Membran aus Papier besteht, ist hier das Problem, dass diese nicht mehr funktionsfähig ist, wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Daher scheidet bei Sport-Kopfhörern Papier von vornherein aus.
Preis Bei den verbauten Materialien ergeben sich bei den Preisen die großen Unterschiede. Dies können die gewickelten Drähte in den Spulen oder die Magneten betreffen. Die Reinheit der Metalle hat auf die Leitfähigkeit Einfluss und auch die Festigkeit von der Membran ist wichtig, wie gut Ihr Kopfhörer klingt.

Die gesamte Abstimmung eines Kopfhörers muss aber letztlich passen, damit möglichst originalgetreu die zugespielte Musik wiedergegeben wird. Viele Hersteller verändern allerdings ihre Geräte so, dass Bassfrequenzen beispielsweise stärker im Vordergrund stehen. In erster Linie hängt das mit der Zielgruppe zusammen, die mit diesen Kopfhörern angesprochen werden sollen.

Die bei Jugendlichen sehr gefragten Beats-Kopfhörer sind hier bestes Beispiel. Diese werden aufgrund ihrer basslastigen Auslegung gekauft und nicht aufgrund der linearen Wiedergabe. Eine äußerst originalgetreue Klangkulisse schätzen dagegen audiophile Käufer. Hier sollen in den Frequenzbereichen keine Änderungen vorliegen. Ebenfalls im Endkundenbereich hat sich hierin inzwischen die Bezeichnung Studiokopfhörer etabliert. Bereits bei etwas über 100 Euro beginnen für gute Geräte die Preise und können einen vierstelligen Bereich erreichen.

Hinweis: Es gilt jedoch grundsätzlich, dass die wiedergegebene Musik vom Kopfhörer stets lediglich so gut klingen kann, wie der Zuspieler und das zugespielte Material es zulassen. Auf einem 1.000-Euro-Kopfhörer klingt ein 128-Kbit/s MP3 schlecht. Weil Schwächen von einer Aufnahme bei guten Kopfhörern deutlich schonungsloser wiedergeben werden, klingt ein minderer MP3 schlechter als auf billigen Kopfhörern.

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